EGMR-Entscheid: Ja, Mohammed war pädophil, aber nenn ihn nicht so!

Der EGMR hat sich mit einem Urteil aus Österreich beschäftigt: Eine Aktivistin erklärte in einem Seminar dass der muslimische Prophet Mohammed ein Pädophiler gewesen ist, da er Aisha geheiratet hat, als sie 6 war und die Ehe mit 9 “vollzogen” wurde (siehe Wikipedia-Artikel dazu). Bei Letzterem handelt es sich um eine historisch anerkannte Tatsache. Sie wurde in Österreich wegen Herabsetzung religiöser Lehren verurteilt und zog gegen das Urteil bis an den EGMR.

Die Aktivistin – Elisabeth Sabaditsch-Wolff – hatte zwei Hauptargumente:

  • Wenn jemand Geschlechtsverkehr mit einer 9-Jährigen hat, was ist er dann, wenn nicht pädophil?
  • Ihre Aussagen sind von der Meinungsfreiheit gedeckt.

Der EGMR vertrat die Auffassung, dass sie mit der Aussage, Mohammed sei pädophil gewesen, die Grenzen der zulässigen Diskussion über beispielsweise Kinderehen überschritten hatte und lediglich “religiöse Gefühle” verletzen wollte, sie ausserdem den historischen Kontext nicht erwähnt habe.

Welchen Kontext könnte der EGMR hier gemeint haben? Etwa, dass Aisha von ihrem Vater Abū Bakr an Mohammed als Geschenk gegeben wurde?

Hätte Frau Sabaditsch-Wolff etwa muslimische Sichtweisen (oder besser gesagt Ausreden) wiedergeben sollen, wie z.B.

  • Aisha war mit 9 Jahren sehr weit entwickelt
  • Stell dir doch die Ehre vor, die Aisha hatte, mit dem Propheten Mohammed zu sein

Religiöse Sichtweise vs. Realität

Wenn jemand glaubt, dass ihn ständig eine Entität beobachtet und glaubt, mit einer solchen Entität (wie z.B. Gott) zu sprechen, dann leidet diese Person gemäss ICD an Schizophrenie. Hiermit wird nur die Sichtweise des ICD (Internationaler Diagnose Code) wiedergegeben, denn die genannten Anzeichen (“mit Gott sprechen”) sind ein Symptom für eine schwerwiegende psychische Erkrankung.

Anderseits könnte man auch die Sichtweise von Julian Jaynes Hypothese der Bikamerale Psyche vertreten, um zu erklären, wieso einige die “Stimme im Kopf” für Gott halten: Er ist der Meinung, dass jemand, der die “Stimme im Kopf” kontrollieren kann, über ein autonomes, exekutives Selbst verfügt. Kurz gesagt wäre alles andere ein unterentwickeltes Selbstbewusstsein: Was Jaynes jedoch nicht wusste, ist, dass viele Leute über keine innere Stimme verfügen: Sie hören gar keine Stimmen im Kopf, nicht mal ihre eigene, verfügen also über keinen inneren Dialog, die Schätzungen reichen bis zu 50% der Menschheit.

Religion war früher jedoch keine Religion, sondern Wissenschaft/Realität, das gilt auch für den Islam: Abu Bakr glaubte nicht, sondern seiner Meinung wusste er.

Da die meisten Leser hier wohl einen christlichen Hintergrund vorweisen, verwende ich eine “abendländische” Analogie: Die Tierkreiszeichen – also Steinbock, Schütze, Wassermann etc. – gelten heute als Aberglauben, damals jedoch waren sie Wissenschaft bzw. ein personifizierter Kalender, denn das Beobachten des Sternenhimmels erlaubte uns zu sehen, wann es beispielsweise eine Sonnenwende gab (z.B. Dezember, Weihnachten) und wann wir ein Äquinoktium hatten (z.B. März, Ostern): Diese Beobachtungen erlaubten uns, ohne modernen Kalender zu entscheiden, wann wir unsere Felder bewirtschaften müssen.
Der Vatikan bzw. Papst Gregor XIII hat diesen primitiven Kalender (Tierkreiszeichen) mit einem sehr präzisen und wissenschaftlichen Kalender ersetzt, nämlich mit dem Gregorianischen Kalender und die Menschen folgten der neueren, besseren Wissenschaft, die unpräzisen Tierkreiszeichen verloren immer mehr an Bedeutung, bis sie eines Tages als Aberglaube/Esoterik galten.
Irgendwann wurden auch die Lehren der Kirche für neuere, bessere Wissenschaft über Bord geworfen und heute gelten diese eben nicht mehr als Realität/Wissenschaft, sondern Aberglaube/Esoterik.
Die meisten Menschen verstehen Wissenschaft leider genauso wenig wie sie seinerzeit die Tierkreiszeichen verstanden, sondern glauben einfach, was die gerade anerkannten Autoritäten ihnen sagen, so wird der Grossteil der Gesellschaft beispielsweise niemals bestreiten, dass die Erde rund ist, sogar auf die “Flacherdler” herabblicken und sie auslachen, können aber gleichzeitig nicht erklären, wieso sie rund ist bzw. schlüssig die ohne Zweifel vorhandenen Beweise für eine runde Erde erklären und Gegenargumenten standhalten. Natürlich hat nicht jeder Zeit und Musse, sich damit zu beschäftigen, die meisten sagen sich “Wird schon stimmen, warum sollten die Autoritäten mich anlügen”…Genau die gleiche Sichtweise haben auch die Menschen damals geteilt. Diese Sichtweise wurde sowohl für die sinnvollen Elemente der Religion angewendet (wie den Kalender) als auch die Elemente, die lediglich zur Machterhaltung gedient haben (Abgaben an die Kirche, um Seelenfrieden zu “erkaufen” etc.), genauer genommen wurden die sinnvollen Elemente und das Unverständnis bzw. Desinteresse der Gesellschaft an der Funktionsweise geradezu zur Machterhaltung missbraucht.

Kurzum: Religion und Wissenschaft waren schon immer das Gleiche für die meisten Menschen, nämlich reiner Glaube.

Weiteres aus dem Koran

Der Koran wurde von Mohammed auf Arabisch verfasst und beinhaltet so viele Rechtschreibfehler, dass man den Drang verspürt diese zu korrigieren. Gemäss muslimischer Sichtweise wurde der Koran vom Engel Gabriel an Mohammed diktiert (Stimme im Kopf), welcher jedoch die Worte von Gott erhalten hat; Gemäss muslimischer Sichtweise sind die Worte von Gott 1:1 originalgetreu im Koran wiedergegeben. Die Rechtschreibfehler sind laut muslimischer Sichtweise gar keine, sondern so hat man früher halt geschrieben (Alt-Arabisch), jedoch hat Abu Bakr ebenfalls Bücher geschrieben und sein Arabisch beinhaltete kaum Fehler.

Prophet Mohammed bzw. Engel Gabriel bzw. Gott kann gemäss Koran auch kein Prozentrechnen, siehe

Im Koran wird geregelt, wie das Erbe aufgeteilt werden soll, namentlich in Sure 4 Verse 11 bis 12 sowie in Sure 4 Verse 176, oben sind zwei Beispiele aufgezeigt, die zeigen, dass, wenn man strikt dem Koran folgt, auf über 100% Erbe kommt, was ja eigentlich nicht möglich ist. Islamische Gelehrte haben deshalb Hadithe (Quasi “Leitsatzentscheide”) verfasst, um diesen Grundschulfehler zu korrigieren.

Kann also Gott nicht rechnen?

Sind Richter selbst religiös?

IN GOD WE TRUST

Beim Obergericht Schaffhausen bzw. Kantonsratsaal (das das Obergericht als Gerichtssaal verwendet), steht ebenfalls so etwas wie “Gott ist Richter”. Also wenn “Gott = Richter” ist, dann ist doch auch “Richter = Gott”, denn a=b ist auch b=a.

Schlussendlich zeigt das Urteil des EGMR v.a. eines: Die Meinungsfreiheit steht nicht über den psychischen Auffälligkeiten des Einzelnen. Jemand, der Geschlechtsverkehr mit einer 9-Jährigen hat, fühlt sich ungeachtet des historischen Kontextes sexuell zu Kindern hingezogen, erfüllt also die Kriterien einer Pädophilie (und übt sie sogar aus), dies darf man aber zumindest in Österreich nicht benennen, da man damit unterstellt, der “Prophet” sei der Verehrung nicht würdig; Kurzum dürfen Fakten nicht benannt werden, da sie Menschen dazu treiben würden, ihre Verehrung zu hinterfragen oder bei solchen, die des kritischen Denkens nicht mächtig sind, Wut auslösen würde.
Dass man von Gott mit irgendetwas beauftragt wurde, zählt vor Gerichten regelmässig nicht als Ausrede, das Maximum, das man damit herausholen kann, ist eine Schuldunfähigkeit, weil man OFFENSICHTLICH verrückt ist. Wenn man jedoch an einen Gott glaubt, ohne vermeintliche Beweise wie seine Stimme, die man sich einbildet, wird das als vollkommen nachvollziehbar erachtet und es ist legitim, andere Menschen nicht nur darin einzuschränken, ihre Meinung zu sagen, sondern sogar darin, Tatsachen auszusprechen.
In diesem Kontext stellt sich die Frage: Wenn das höchste Gericht Europas strafrechtliche Verurteilungen für das Aussprechen von Tatsachen zulässt, obwohl Religion in weiten Teilen Europas nicht einmal mehr die aktuelle, sondern eine längst verdrängte Autorität darstellt, ist es dann nicht naiv zu denken, dass in sämtlichen anderen Belangen die Wahrheit über den unberechtigten, geschweige denn berechtigten Interessen Einzelner steht? Ein solches Urteil, das übrigens schon 2018 ergangen ist, lässt zumindest daran zweifeln.

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