Ablehnung durch die Staatsanwaltschaft sind wir bereits gewohnt, es verletzt uns nicht mehr so sehr, hat doch Johannes Brunner sein Verfahren – sicher sehr zur Freude seiner Kollegin Michèle Schaufelberger, die anschliessend vor dem Obergericht begründen durfte, warum er einen Durchsuchungsbefehl erst ein Jahr nach der Durchsuchung ausgestellt hat – bereits abgegeben. Anscheinend, weil er zu viele Haftfälle zu bearbeiten hatte, aber ist das nicht das staatsanwaltschaftliche Äquivalent von “Es liegt an mir, nicht an dir?”, wenn man sitzen gelassen wird?

Von Steven Winter haben wir mehr erwartet, voller Enthusiasmus hat er nach einem halben Jahr das Verfahren eröffnet, in Windeseile wurden die Polizisten nach einem weiteren halben Jahr identifiziert, aber nun ist auch er untergetaucht. Nur noch Martin Bürgisser antwortet uns (wie gewohnt mit Nichtanhandnahmen/Einstellungsverfügungen…Dass Steven Winter überhaupt noch existiert, wissen wir nur dank seiner fast zahllosen Stellungnahmen in Gerichtsverfahren.

Es stellt sich nun die Frage: Was ist passiert? Jetzt, wo der Höhepunkt seiner Ermittlungen gekommen ist und der schiere Geniestreich (der sicher jeden Bundesrichter/EGMR-Richter überzeugen wird), ein stundenlanges nacktes Festhalten ohne Wasser (pardon, mit 200ml Wasser), ohne Licht, ohne Toilettenpapier und trotz Ohnmacht ohne Arzt als Leibesvisitation zu bezeichnen und die Kopien der Videos zu verweigern, vollzogen werden kann, ist er nicht da?

Was haben wir getan? Hat die “ausschweifende” nummerierte Liste der “fast zahllosen” Verfehlungen, in der er einen Anhaltspunkt für seinen Fleiss entdeckt hat, ihn verschreckt? Ist er krank oder in den Ferien? (warum schreibt er dann Stellungnahmen und warum erhält man keine Abwesenheitsmeldung, wenn man ihm schreibt?) Besucht er einen Vortrag über querulatorische Staatsanwälte? Oder hat er vielleicht einfach akzeptiert, dass Scheisse passiert ist und sich einen Job gesucht, der ihn erfüllt? (sein Tipp, wenn im Gefängnis gegen die Menschenrechte verstossen wird)

Für Hinweise zu seinem Verbleib sind wir äusserst dankbar, wir wollen nicht schon wieder einen hochkompetenten Virtuosen der Rechtswissenschaften mit unfehlbarem Scharfsinn verlieren! 🙁