Bevor ich den heutigen Artikel beginne, wollen wir kurz innehalten und Gott (und der Steuerbehörde) für Steuergelder danken. Sie sind schon etwas Tolles, man kann einfach den Anspruch auf einen Teil des Hab und Guts anmelden und die Leute ins Gefängnis stecken, wenn sie sich weigern zu bezahlen. Diese Botschaft, gewiss nicht neu, wirkt unterschiedlich, je nachdem, wer gerade vor dem Bildschirm sitzt: Während der eine sich ob dieser Ungerechtigkeit die Haare rauft, wird der andere empört den Zeigefinger schwingen und den Einwand erheben, woher denn sonst das Geld für das Allgemeinwohl kommen solle. Und in der Tat, mit Steuergeldern werden Schulen finanziert, Strassen, Zwischenbeschäftigungen für Verwandte von Behördenmitgliedern, Krankenhäuser…
Wenn Sie nun mit Zeigefinger-Schwingen aufgehört haben und dieser stattdessen verdutzt den Kopf kratzt, dann sollten Sie weiterlesen…
Peter Sticher hat viele Namen. Puck, wie er in der Scaphusia genannt wird, ist einer davon, aber er ist genauso der Vize-Zunftmeister der Schneiderszunft und stolzes Lionsclub-Mitglied. So stolz, dass er den Aufkleber davon selbst auf seinem Auto trägt. Mit seiner Ex-Frau hat er drei Kinder, um den Erstgeborenen Robin Sticher soll es hier gehen. Ob es sich dabei um eine Anspielung auf den Übernamen von Shakespeares Puck – nach dem Peter Sticher sich wie erwähnt benannt hat – Robin Goodfellow handelt? Unbekannt, wenngleich naheliegend. Viel interessanter als das Familienverhältnis der Stichers ist allerdings deren Arbeitsverhältnis.
Peter Sticher wurde in seine leitende und mit Steuergeldern bezahlte Funktion gewählt. Voraussetzung für die Besetzung von öffentlichen Stellen allgemein ist, dass sie öffentlich ausgeschrieben werden. Schliesslich möchte der gemeine Bürger, der den Spuk finanziert, auch Gelegenheit haben, ein Bröselchen vom Kuchen abzuhaben und sich selbst zu bewerben. Soweit zur Theorie, nun zur Schaffhauser Praxis:
Im Juni 2016 endete Robin Stichers Militärdienst, sein Studium begann jedoch erst im Herbst. Natürlich hätte er in dieser Zeit wie andere junge Männer in seinem Alter den Rhein entlang schippern und sein Leben geniessen können, aber Robin wollte offensichtlich mehr.
Was für ein Glück, dass rein zufällig in der Behörde, die sein Vater leitete, eine Stelle frei war und zwar eine noch nie dagewesene und auch anschliessend nie wieder aufgetauchte Stelle als “Commercial advisor”, zu deutsch Wirtschaftsberater. Wozu eine Staatsanwaltschaft einen Wirtschaftsberater braucht, wissen leider weder wir, noch irgendwer anderes im gesamten Internet, denn keine andere Staatsanwaltschaft hat je eine solche Stelle ausgeschrieben.
‘Na und’, mögen einige von Ihnen vielleicht denken, Robin Sticher war wohl einfach zufällig zur richtigen Zeit am richtigen Ort und zufällig der qualifizierteste Bewerber für diese ansonsten nicht existente Stelle in der von seinem Vater geleiteten und von Ihnen finanzierten Behörde. Oder vielleicht war er auch der einzige Bewerber, die Stelle wurde ja immerhin öffentlich ausgeschrieben.
Da wir ebenfalls an die Aufrichtigkeit der Schaffhauser Behörden glauben, haben wir beim Personalamt nach der Ausschreibung gefragt.
Das Ergebnis sehen Sie hier:
Na? Verwirrt? Verständlich. War Robin Sticher anscheinend auch und sich plötzlich gar nicht mehr sicher, was er vier Monate lang in der Staatsanwaltschaft Schaffhausen gemacht hat, Karriere war es jedenfalls nicht, denn kurzerhand wurde er vom Wirtschaftsberater zum “administrative support”, also zur administrativen Unterstützung, degradiert.
Bevor Sie nun aber zu viel Mitleid mit dem gefallenen Wirtschaftsberater verspüren, es hat auch sein Gutes: Wie das Personalamt, nachdem es seine LinkedIn-Änderung zufällig oder unzufällig abgewartet hatte, schreibt, benötigt man für Aushilfsstellen nämlich gar keine öffentliche Ausschreibung. Man kann selbstverständlich keine Aushilfe für die Rolle als “Commercial Advisor”, die weder vorher, noch nachher existierte, sein, aber administrative Unterstützung kann man doch immer gebrauchen. Diese muss dann laut dem Personalamt, das auf weitere Rückfragen nicht mehr reagierte, nur vom Regierungsrat genehmigt werden und so konnte man Puck Junior für die mysteriöse von öffentlicher Hand finanzierte Position einstellen, ohne sie vorher öffentlich ausschreiben und anderen Bewerbern eine Chance geben zu müssen. Bürokratie kann auch Spass machen.
Wenn man sich auch nicht auf viel verlassen kann, aber Transparenz wird in Schaffhausen gross geschrieben! Robin Sticher arbeitet nun ohnehin längst bei der einzigen noch transparenteren “Behörde” als der Staatsanwaltschaft, der Wirtschaftsförderung. Ob ihm dabei seine Kenntnisse als Wirtschaftsberater/administrative Unterstützung in der Staatsanwaltschaft nützen, wissen wir leider nicht, aber es sei ihm zu wünschen, dass ihm wieder einfällt, was er war.
Zumindest aber wird die nächste Überweisung der Steuerrechnung selbst dem grössten Skeptiker leichter von der Hand gehen, wenn er daran denkt, wie weise und ums Gemeinwohl besorgt die Schaffhauser Behörden damit umgehen.
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